Plastikmodelle richtig lackieren – so geht es!

    Von Oliver K.
TIPS & TRICKS

Du interessierst dich für Rennwagen, Geländefahrzeuge, Trucks, Panzer, Schiffe oder Flugzeuge? Dann ist das Hobby Modellbau genau das Richtige für dich. Nach dem Zusammenbauen kommt es hier auf eine möglichst genaue und detailgetreue Lackierung an. 

Wie du mit verschiedenen Methoden die kleinteiligen Plastikmodelle richtig lackieren kannst und welche Modelle sich für den Start am besten eignen, zeigt dir folgender Beitrag zum Thema Modellbau und Lackieren.

Plastikmodelle richtig lackieren – diese Möglichkeiten gibt es

Eine professionelle Lackierung macht dein Modell erst so richtig realistisch. Für einen sauberen und exakten Farbauftrag kommen drei Verfahren infrage. Ob Airbrush-Pistole, Pinsel oder Spraydose – mit allen drei Methoden kannst du deine Plastikmodelle richtig lackieren. 

Dabei haben diese jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile.

Plastikmodelle richtig lackieren – Methode VorteileNachteile
Pinsel
  • exaktes Ergebnis
  • geringe Anschaffungskosten
  • einfache Anwendung
  • leichte Reinigung
  • ideal für Einsteiger 
  • ruhige Hand nötig
  • erfordert hohe Konzentration
  • fehleranfällig
  • evtl. Pinselstreifen sichtbar
Airbrush
  • gleichmäßiger Farbauftrag 
  • keine Pinselstreifen sichtbar
  • Farbverläufe und Effekte möglich 
  • alle Stellen gut erreichbar
  • hohe Stabilität des Farbauftrags
  • für Fortgeschrittene und Profis geeignet
  • höhere Anschaffungskosten
  • zeitaufwendige Reinigung 
  • evtl. weniger feines Ergebnis
  • schwierige Anwendung
Spraydose
  • schnell und effektiv
  • einfache Anwendung
  • für Einsteiger und Fortgeschrittene geeignet
  • evtl. weniger feines Ergebnis
  • schwierige Anwendung an Problemstellen 

 

 

Vorbereitung – das wird benötigt

Eine gute Vorbereitung sowie etwas Ruhe und Zeit für die Umsetzung sind für alle drei Methoden wichtig, wenn du deine Plastikmodelle richtig lackieren möchtest. Neben einem stabilen Untergrund und einer Unterlage (z. B. alte Zeitungen) brauchst du verschiedenes Zubehör. Sorge außerdem für ausreichend helles Licht. Ideal sind Tageslicht oder eine helle Lampe, die alle Stellen deines Modells gut beleuchtet.

Du brauchst folgende Materialien, um deine Plastikmodelle richtig zu lackieren.

  • Plastikmodell deiner Wahl
  • (evtl. Grundierung)
  • Modellbaufarbe (passend zur Lackier-Art)
  • Lackier-Werkzeug (Pinsel, Spraydose oder Airbrush-Pistole) 
  • Spülmittel
  • Microfasertuch
  • Trockentuch
  • Handschuhe
  • Klemmen
  • Klebeband in verschiedenen Größen 

Tipp: Nutze einen  Lackierständer mit Aufbewahrungsmöglichkeit, um alle Farben sowie lackierte Kleinteile sicher zum Trocknen zu lagern. Auf die drehbaren Regalböden passen mehrere Acrylfarbgläser. Krokoklemmen ermöglichen das Halten von lackierten Kleinteilen im Ständer. 

Bevor du deine Plastikmodelle richtig lackieren kannst, sind unabhängig von der Lackier-Methode folgende Punkte wichtig. 

  1. Plastikmodelle richtig lackieren kannst du im Freien, zum Beispiel auf der Terrasse oder im Garten mit ausreichend Platz. Auch eine Werkstatt oder ein Hobbyraum mit guter Belüftung eignen sich zum Lackieren.
  2. Bereite alle Materialien inklusive deines Arbeitsplatzes vor. Lege eine Unterlage auf den Boden, um Farbspritzer zu vermeiden.
  3. Mache dir Gedanken darüber, mit welchen Teilen du starten willst und lege auch für die anderen Teile eine Reihenfolge sowie die dafür nötigen Farben fest.
  4. Bevor du beginnst, entfernst du mit einem weichen Tuch Schmutz und Staub vom Modell.
  5. Damit die Farbe besser hält, ist bei einigen Kunststoffarten eine Grundierung zu empfehlen. Klebe alle Klebestellen des Modells vor dem Grundieren und Lackieren ab, damit sie sich anschließend problemlos zusammenfügen lassen.

Modellbau – lackieren und vorab grundieren

Mit den Produkten von TAMIYA kannst du Plastikmodelle richtig lackieren. Nutze dafür hochwertige Grundierungen in verschiedenen Farben, flüssig oder als Spray, die sich ideal für Kunststoffe eignen. Verwende eine weiße Grundierung für den Auftrag von hellen Farben und die graue Variante für den Auftrag von dunklen Farben. 

Die Spraygrundierung lässt sich sehr schnell, gleichmäßig und fein verteilen. Kleine Unebenheiten gleichst du nach dem Trocknen mit einem feinkörnigen Schleifpapier aus.

Hier alle Vor- und Nachteile der Grundierung im Überblick: 

VorteileNachteile
  • gleichmäßige Oberfläche
  • Acrylfarben trocknen nach dem Auftrag schneller
  • Farben halten besser/länger
  • zusätzlicher Aufwand
  • kleinste Details des Modells evtl. nicht mehr so gut sichtbar

Lackieren mit Pinsel – Schritt für Schritt Anleitung

Das Arbeiten mit dem Pinsel ist ideal für Anfänger, die zum ersten Mal Plastikmodelle richtig lackieren wollen. Mit Acryl-Lackierfarben sowie Pinseln und weiterem Zubehör von TAMIYA legst du mit dem Lackieren direkt los. 

Um deine Plastikmodelle richtig zu lackieren, gehst du folgendermaßen vor. 

  • Schritt 1: Klebe alle Stellen ab, die du nicht lackieren möchtest. Unsere Maskingtapes in verschiedenen Größen sind dafür ideal. 
  • Schritt 2: Rühre nun die erste Farbe für 1 Minute gut durch, damit diese eine optimale Konsistenz bekommt. Ziehe jetzt 2 bis 3 Probestriche, um den Farbton zu testen. Zum Beispiel auf einem Plastikbecher oder auf einer später nicht mehr sichtbaren Innenseite des Modells.
  • Schritt 3: Verwende einen Pinsel mit einer Stärke von 0,2 bis 0,4 mm für den Auftrag der Farbe. Du startest immer mit den hellen Farben. Als Nächstes kommen die dunklen Töne und zum Schluss Metallicfarben. Streiche mit dem Pinsel langsam und gleichmäßig über das Modellteil. Nach jedem Farbwechsel ist das gründliche Auswaschen des Pinsels wichtig.
  • Schritt 4: Lass jede Farbe etwa 30 bis 60 Minuten trocken. Je nach gewünschtem Ergebnis sind bis zu vier Durchgänge nötig.
  • Schritt 5: Ist alles fertig lackiert, lässt du das Modell für etwa 12 Stunden lang trocknen. Bewahre es dafür an einem staubfreien, windgeschützten und nicht zu kalten Ort auf.
  • Schritt 6: Zum Schluss bringst du noch die Decals (z. B. Logos und Schriftzüge) entsprechend der Anleitung auf dem Modell an.

Plastikmodelle richtig lackieren – Tipp: Verwende die richtige Pinselstärke für sehr feine Details und größere Flächen. Achte dabei auf möglichst nahtlose Übergänge, die optisch unauffällig ineinanderfließen.

Lackieren mit Spraydose – Schritt für Schritt Anleitung

Diese Methode ist ebenfalls für Einsteiger, aber auch für fortgeschrittene Modellbauer geeignet. Plastikmodelle richtig lackieren kannst du mit Spraydosen in zahlreichen Farben

Du gehst bei dieser Methode in folgenden Schritten vor.

  • Schritt 1: Um deine Plastikmodelle richtig zu lackieren, klebst du zunächst alle Stellen ab, auf die du keine Farbe auftragen willst. 
  • Schritt 2: Teste den Farbauftrag an einer unauffälligen Stelle oder an einem Plastikbecher. Die Spraydose sollte nicht zu kalt sein, Zimmertemperatur ist ideal.
  • Schritt 3: Trage nun die erste Schicht Farbe auf. Auch hier arbeitest du zuerst mit den hellen Farben. Halte beim Sprühen einen Mindestabstand von 30 cm ein und lackiere immer in eine Richtung.
  • Schritt 4: Wiederhole den Farbauftrag noch dreimal. Gehe dabei gleichmäßig und nicht zu langsam vor. So verhinderst du die Bildung von Farbnasen.
  • Schritt 5: Nach jedem Farbauftrag wartest du etwa 30 bis 60 Minuten ab, damit alles gut trocknet.
  • Schritt 6: Entferne nun die abgeklebten Stellen und lass dein Plastikmodell für etwa 12 Stunden bei Zimmertemperatur trocknen.

Tipp: Speziell für Flugzeugmodelle eignen sich unsere Sprayfarben in matt-hellgrau, da diese beim Aufsprühen feine Schattierungen erzielen und dein Flugzeug noch plastischer wirken lassen.

Airbrush Lackierung – Schritt für Schritt Anleitung

Nur etwas für Fortgeschrittene und Profis ist die Lackierung per Airbrush-Verfahren. Die Farbe sprühst du mithilfe des Kompressordrucks auf und mit etwas Übung und Geschick gestaltest du dabei tolle Effekte und Farbverläufe. 

So gehst du dabei Schritt für Schritt vor:

  • Schritt 1: Klebe alle neutralen Stellen ab, um diese vor dem Farbauftrag zu schützen.
  • Schritt 2: Schließe als nächstes die Airbrush-Pistole an den Kompressor an. Ein Druck von 1,1 bis 1,5 bar ist ideal. Für das beste Ergebnis sorgt ein integrierter Druckminderer mit Wasserabscheider. 
  • Schritt 3: Rühre nun die Farbe an, zum Beispiel die Lacquerfarben von TAMIYA. Mindestens 1 Minute ist zu empfehlen, damit der Farbauftrag schön gleichmäßig wird. Teste die Farbe an einer innen liegenden Stelle oder auf einem anderen Gegenstand aus Plastik.
  • Schritte 4: Bespritze nun das Plastikmodell im rechten Winkel mit Farbe. Trage diese möglichst dünn auf. Beginne mit den Ecken und Kanten. Anschließend folgen die größeren Flächen des Modells. Gehe dabei gleichmäßig und nicht zu langsam vor, um Farbnasen zu vermeiden. Lackiere außerdem immer von dunkel nach hell, wenn du mehrere Farbtöne verwendest. Zum Ablegen der Farben und Trocknen von lackierten Kleinteilen ist ein  Lackierständer extrem praktisch.
  • Schritt 5: Lass das Plastikmodell etwa 30 bis 60 Minuten trocknen, bevor der nächste Farbauftrag erfolgt.
  • Schritt 6: Entferne alle abgeklebten Stellen und lass das Modell für mindestens 12 Stunden trocknen. Ein nicht zu kühler, möglichst staubfreier Platz ist dafür ideal.
  • Schritt 7: Reinige zum Schluss noch gründlich die Airbrush-Pistole, damit sie für den nächsten Einsatz vorbereitet ist.

Tipp: Decke die Umgebung beim Sprühen sorgfältig ab. Verwende eine Atemschutzmaske und lüfte anschließend alles gut durch, um deine Lungen vor dem feinen Farbnebel zu schützen und Plastikmodelle richtig zu lackieren. Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille sind ebenfalls zu empfehlen.

Das Finish – Fertigstellung des Plastikmodells

Ist dein Plastikmodell getrocknet, folgt anschließend noch die Versiegelung mit Klarlack. Diesen trägst du wahlweise per Sprühdose oder Airbrush-Pistole auf. Achte darauf, dass der Klarlack zum Farbtyp passt und du ihn nicht zu dick aufträgst, damit kleine Details erhalten bleiben. 

Du hast die Wahl zwischen einem matten, seidenmatten oder glänzenden Klarlack, spezielle Mattiermittel sind für X-/XF-Farben geeignet. Den Klarlack trägst du ähnlich wie beim Grundieren flächig auf. Nach dem Trocken ist dein Plastikmodell perfekt vor Staub und Schmutz geschützt – auch der Lack wird dadurch länger haltbar.

Fazit: Plastikmodelle lackieren leicht gemacht

Du hast drei Möglichkeiten, Plastikmodelle richtig zu lackieren – die Methoden mit Pinsel oder Spraydose sind am besten für Anfänger geeignet. Am preiswertesten ist das Zubehör bei der Pinselmethode erhältlich, auch das Lackieren mit Spraydosen eignet sich sehr gut für den Einstieg. 

Deutlich mehr Erfahrung und etwas Übung benötigst du für das Airbrush-Verfahren, mit dem Fortgeschrittene und Profis ihre Plastikmodelle richtig lackieren und noch effektvollere Verläufe sprühen. Hier ist zusätzlich zu den Farben noch ein Kompressor nötig. Passende Farben sowie viel praktisches Zubehör für Einsteiger findest du bei TAMIYA in verschiedenen Varianten. 

Authors
Oliver K.
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1 year ago